Fassaden­gestaltung

Mehrfachbeauftragung Fassadengestaltung
  • 2015
  • LP 1-3

Entwurfsidee

Der Gebäudekomplex an der Reutlinger Straße 30-88, geprägt durch das industrielle Bauen mit Fertigteilsystemen in den 70er Jahren, fällt durch ein massives und uniformes Erscheinungsbild auf. Der Fassadengestaltung dieser Baualtersstufe, die oft als brutal empfunden wird und dem schlechten (sozialen) Image, stehen die größtenteils großzügigen, gut nutzbaren Grundrisse gegenüber. Ein respektvoller Umgang mit dem Entwurfsansatz von Dilger & Weidner ist Grundidee der Fassadensanierung und soll die Architektursprache jener Zeit nicht vollkommen negieren. Vorrangig steht die Anpassung an ein zeitgemäßes Erscheinungsbild und vor allem an die energetischen Anforderungen der EnEV 2014 im Fokus. Durch die horizontalen Bänder wird der vertikal betonten (massigen) Fassade optisch an Höhe genommen.

Bauherr
UWS Ulmer Wohnungs- und Siedlungs- Gesellschaft mbH
Planung
Hullak Rannow Architekten
Team
mehr.wert.voll

Fassadenkonzept

Die bestehenden Balkonplatten werden abgenommen. Die Kragträger werden fassadenbündig abgesägt, da diese eine massive Wärmebrücke darstellen. Außerdem wird dadurch eine Betonsanierung hinfällig. Gebäudeteile, bei denen beidseitig (Ost- und Westseite) Balkone vorhanden sind, erhalten nur noch im Westen Balkone von ausreichender Größe und besser nutzbarer Form. Die neuen Balkone werden in den Fassadennischen im Süden und Westen, über zwei auskragende, brüstungshohe Träger an der Bestandsfassade verankert. Das „Brüstungsband“ der Balkone verläuft sanft über die Fassadenflächen, betont dadurch die Horizontale und nimmt der Fassade die bisher vorherrschende massive vertikale Struktur.