Bahnhofplatz Ulm

Realisierungswettbewerb Bahnhofplatz Ulm
  • 2022

Eine gemeinsam entwickelte Vision der Büros „Hummert Architekten BDA“ aus Dortmund und der Ulmer „Hullak Rannow Architekten“ hat im April 2014 den Realisierungswettbewerb für den Ulmer Bahnhofsplatz gewonnen. Ausgerufen war im Wettbewerb, den aktuell unbefriedigenden Zustand des intensiv genutzten Verkehrsplatzes vor dem Ulmer Bahnhofsgebäude zukunftsorientiert zu konzipieren. Am 15. Mai 2014 konnte die ARGE Hummert/Hullak Rannow auch das VOF-Verfahren zum Bahnhofsplatz für sich entscheiden. Der Auftrag wurde dann im Juli durch den Gemeinderat vergeben. „Das filigrane Tragwerk ist ein klassischer Entwurf, der an ein zweites Bahnhofsdach erinnert“, urteilte Prof. Fritz Auer vom Preisgericht in seiner Wertung des Modells. Die Entscheidung für den ersten Platz ist laut dem Jury-Vorsitzenden „in seltener Einmütigkeit“ der elf stimmberechtigten Jury-Mitglieder gefallen. Das Gewinner-Team stellt sich der Anforderung mit einer stadtraumbestimmenden, hallenartigen Glasüberdachung, die als Visitenkarte Ulms ein angemessenes Entrée zur Innenstadt darstellt. Erreicht werden soll dies durch eine 120 Meter lange und leicht geschwungene Stahlkonstruktion, die mit einem feinen Gitternetz angelegt ist, welches die Glasscheiben trägt.

Bauherr
Stadt Ulm (Ausloberin)
Planung
Arge Hummert Hullak Rannow Architekten
Team
HALMA GmbH & Co. KG, Ulm (Konzeption und Gestaltung der Lichtwürfel mit informativem Mehrwert)
ideen.reich.weite

Aus dem Preisgericht

Die Arbeit überzeugt in der städtebaulichen Konzeption eines stadtraumbestimmenden, hallenartigen Glasüberdachung der Straßenbahnhaltestellen, durch die das verkehrsfreie Bahnhofsvorfeld als Platzraum definiert wird. Zwei niedrige Glasbauten über den notwendigen Rampen und Abgängen zur Ebene -1 sowie eine Wasserfläche, die das südliche Ende des Platzes langfristig als Aufenthaltsort definiert, gliedern und ordnen die Platzfläche ohne trennende Wirkung. Hinsichtlich Flächenordnung, Verkehrsangaben, Barrierefreiheit und Nutzungszuordnungen erfüllt der Entwurf alle gestellten Anforderungen. … Ein überzeugender Vorschlag sind die gläsernen Lichtwürfel, die das Tageslicht in die Tiefgeschosse lenken, in den Nachtstunden Lichtwürfel sind und mit der möglichst optischen, farblichen oder informativen Gestaltung zusätzliche künstlerische Interpretationen erlauben. ...

Die Überdachung der Straßenbahngleise mit einer geschwungenen, gläsernen Dachkonstruktion bedeutet eine Aufwertung der Haltestellen auch als Aufenthaltsbereich und ist konstruktiv und gestalterisch gut gelöst. Besonders gut ist die Lichtkonzeption, die die architektonischen Elemente des Entwurfs als Lichtquellen in das Beleuchtungskonzept einbeziehen und eine ausgesprochen städtische Raumwirkung schafft. ... 

Zusammenfassend zeichnet sich der Entwurf dadurch aus, dass er auch im Hinblick auf eine heute noch nicht absehbare neue Randbebauung sich in seiner kräftigen und ruhigen stadträumlichen Gesamtkonzeption behaupten kann.